Möbel machen Geschichte. Kaum ein anderes Produkt unserer kurzlebigen Wegwerfgesellschaft kommt so lange zum Einsatz wie unsere Möbel. Hochwertige Stühle und Schränke überdauern oft Generationen und werden Teil der Familiengeschichte. So wie der Tisch meiner Großeltern:
Wir Kinder haben früher die Sommerferien oft bei Oma & Opa verbracht. Wir fuhren allein mit dem Zug von Berlin nach Beeskow. Großvater holte uns vom Bahnhof ab. Zu Hause fiel uns Großmutter um den Hals und umarmte uns, als hätte sie uns eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Dabei kam sie uns doch jedes zweite Wochenende in Berlin besuchen. Dann geschah immer das Gleiche und ich wusste, dass jetzt endlich wieder diese wunderbare abenteuerliche Ferienzeit angebrochen war, in der meine Schwester und ich um die Dorfhäuser zogen und mit den alten rostigen Fahrrädern über die Felder gurkten. Großmutter schob uns behutsam in die Küche mit den Fenstern zum Hof hinaus. Auf dem gedeckten Tisch standen zwei Teller mit riesigen frischgebackenen Apfelkuchenstücken und zwei große Gläser kalte Milch. Für meine kleine Schwester war der Tisch noch zu groß und Opa holte ein Sofakissen und legte es auf ihren Stuhl. Wir setzten uns und machten uns über den Kuchen her. Mit der Hand fuhr ich dann immer gedankenverloren an der Tischkante entlang und zeichnete die Einkerbungen mit den Fingern nach. Es war ein mächtiger Tisch mit einer markanten Holzmaserung. Heute würde ich das „rustikalen Landhausstil“ nennen.
Jahre später hab ich Opa mal gefragt, woher dieser Tisch kommt. Er sah mich an, und ich konnte in seinem Gesicht lesen, wie er die Geschichte des Tischs bis zu seinem Ursprung verfolgte: „Diesen Tisch hat mein Vater meiner Mutter zum 25. Geburtstag geschenkt. Wir waren damals grade umgezogen. Ein ortsansässiger Tischler hat ihn nach den Wünschen meines Vaters angefertigt. Er wurde in einem Stück geliefert und an genau diesen Platz in der Küche gestellt, an dem er heute noch steht. Ich erinnere mich, dass ich einmal mit der Gabel in der Tischkante rumgestochert habe, bis ich schließlich die Zinken so tief hineingebohrt hatte, dass man sie heute noch sieht.“ Mein Großvater stand auf, ging um den Tisch herum und zeigte auf eine Ecke, die vom Fensterbrett verdeckt war. „Was haben meine Eltern geschimpft damals. Zum Glück konnten wir den Tisch noch drehen.“ Ich fuhr mit der Hand über das Holz und tatsächlich. Da waren sie, die vier Einkerbungen, die Großvater vor so langer Zeit mit seiner Gabel im Holz gemacht hatte. Dann tastete er an der Unterseite der Tischplatte entlang, bis er schließlich gefunden hatte, was er suchte. Er nahm meine Hand und führte sie an die Stelle, die er entdeckt hatte. Ich spürte ein paar schwungvolle Schnörkel im Holz und sah meinen Großvater fragend an. „Mein Vater hat den Tischler beauftragt, die Initialen meiner Mutter und das Jahr ins Holz zu gravieren. M.S. 1925.“ Der Tisch war damals schon fast 75 Jahre alt.
Ich ging dann bald aus beruflichen Gründen nach Süddeutschland und war eine Zeit lang nur noch zu größeren Familienfeiern in Beeskow zu Besuch. Neulich ist Max, der Sohn meiner kleinen Schwester in seine erste eigene Wohnung in Berlin-Moabit gezogen. Er wird Wirtschaftsinformatik studieren. Am Wochenende haben wir bei ihm die Schränke zusammengeschraubt, alles hochmodern und funktional in schlichtem Weiß gehalten. Ein paar Möbelstücke hat Max von meiner Schwester übernommen. Auf eins ist er ganz besonders stolz: Ich hätte ihn fast nicht erkannt, wie er da übersäht von neongelben Post-Its, Lehrbüchern und einem schmutzigen Latte Macchiato Glas neben dem MacBook als Arbeitstisch fungiert. Aber es war tatsächlich der alte Küchentisch meiner Großeltern. Plötzlich konnte ich wieder den Apfelkuchen meiner Oma riechen. „Tolles Teil“, ich nickte Max anerkennend zu. Seine Augen strahlten. „Soll ich dir mal was Cooles zeigen, Onkel? Der wurde sogar extra für mich angefertigt. Vor fast hundert Jahren.“ Ohne meine Antwort abzuwarten, begann er nach den Initialen auf der Unterseite des Tischs zu tasten.
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